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UbiSoft war im Jahre 1989 Geburtshelfer für den Genremischmasch Iron Lord. Dass es sich hierbei um eine Mischung aus Adventure, Strategie, Shooter und RPG handelt war mir damals nicht ganz klar, denn ich scheiterte schon ziemlich am Anfang des Spiels und bekam einen Großteil des Spielgeschehens gar nicht mit. War irgendwie auch gut so, da die zweite Spielhälfte leider viel kaputt macht.

Wir kommen nichts Böses ahnend zurück aus dem heiligen Land und was ist passiert? Unser Onkel, der Sack, hat die Herrschaft an sich gerissen, unseren Vater um die Ecke gebracht und zu allem Überfluss auch noch unsere Burg in Schutt und Asche gelegt. Das passt uns natürlich gar nicht, also müssen Söldner angeheuert werden, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Und genau hier übernimmt der Spieler das Ruder, bzw. den Joystick.


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Bringt mir….ein Gebüsch!

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Wohin soll die Reise denn gehen? Zum Bogenschießwettbewerb, ins Gasthaus oder doch in unsere Burg?

Was erwartet uns hier? Nun ja, der erste Teil ist recht schnell zusammengefasst. Um die notwendige Armee aufstellen zu können, müssen wir Missionen diverser Auftraggeber meistern. So müssen wir einen Bogenschießwettbewerb gewinnen, um den gewonnenen Pokal dem ansässigen Händler zu schenken. Dieser wiederum mixt zum Dank ein Gegengift, welches wir dem Priester in der Abtei überreichen. Der Priester legt daraufhin ein gutes Wort beim Dorftempelritter ein, damit er sich uns anschließt. Dies klingt im ersten Augenblick recht banal, kann aber schon eine Zeit dauern – die Ladezeiten sind nämlich nicht zu unterschätzen. Ubisoft kaschiert zwar mit Hilfe von dunkelstem C64-Code-Voodoo die Ladezeiten (Es werden sowohl Musik, als auch Animationen während des Ladevorgangs abgespielt), aber sie sind trotzdem noch da.


Einigen wir uns auf unentschieden!

Drei Minispiele sind hier untergebracht, von welchem 2 zwingend gewonnen werden müssen um weiter zu kommen. Den Bogenschießwettbewerb habe ich bereits erwähnt – hier wird in guter, alter „Gorillas“ Manier der Pfeil in die richtigen Bahnen gelenkt. Beim Armdrücken sieht die Sache schon anders aus, denn dieser Joystick-Killer hat mich ordentlich ins Schwitzen gebracht. Fällt euch bei der Rüttelei nicht der Arm ab, könnt ihr das optionale dritte Minispiel starten um Gold zu gewinnen: Das Würfeln. Auch wenn ich das Regelwerk nicht verstanden habe, hab ich doch durch Glück eine Stange Gold dabei gewonnen 😉

Die Dörfer werden nicht als einzelnes Bild dargestellt, sondern als echtes Dorf in Top-Down Perspektive. Leider ist der Bildausschnitt wirklich klein geraten, aber trotzdem noch ein nettes Gimmick. Da nicht immer klar ist wohin man nun wandern muss, bekommt man durch drücken des Feuerknopfes kleine Tipps. Sprich: man sieht sich um. Hier wäre eine etwas bessere Darstellung nett gewesen, denn auch wenn das entsprechende Haus gefunden wurde, müsst ihr noch die Türe erwischen…

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Innerhalb des Dorfes bewegen wir uns wortwörtlich auf einer Minimap.
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Der düstere, einäugige Geselle im Versteck vertraut uns anfangs nicht
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Bogenschießen leicht gemacht. Sieht einfacher aus, als es wirklich ist.
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Das ist das Würfelspiel, nicht die aufpolierte Version von Stroker.

Ich spuck dir ins Auge und blende dich!

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Die „Random-Ritterkämpfe“ fanden zwar häufig statt, wurden aber nie nervig.

Damit wir auch die Möglichkeit haben zu sterben, dürfen die random encounters nicht fehlen. Der Zufall lost, ob wir beim Besuch einer Location einfach eintreten dürfen, oder uns ein Ritter zum Duell herausfordert. Die Duelle aus der First-Person Sicht können sich sehen lassen, sind aber alles andere als Gefährlich. Einfach durch Joystickbewegungen Kontern oder Zuschlagen. Oder den Joystick wild im Kreis drehen – ein Treffer und der Ritter ist fürs erste Geschichte. Bis hierher ist Iron Lord ein recht solides Spiel. Zumindest bis ihr eure Armee aufgestellt habt. Denn dann gehts ab in eure Burgruine (in welcher ihr auch speichern könnt) und hinein in den zweiten Teil unserer Geschichte.


Bringt eure Toten raus, gebt mir eure Kaputten!

Gleich vorweg: Dies ist noch lange nicht der finale Showdown. Erst einmal müssen wir die böse Armee unseres Onkels ausschalten, wobei jede Truppe als Schild dargestellt wird. Pro Runde kann jede Truppe eine Bewegung durchführen, wobei eine 90 Grad Drehung ebenfalls die Runde für den Trupp beendet. Hühnerkeulen bringen Energie und treffen zwei Schilder an einander kämpfen Sie. Ob und wie man den Kampf beeinflussen kann entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe allerdings sicherheitshalber am Joystick gerüttelt 😉

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Unsere Armee, als sie gerade bei einer blutrünstigen Schlacht unsere Widersacher vernichtet. Klingt cool, sieht aber so aus…

Schon Schiller sagte: Durch diese kalte Hose wird er kommen!

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Unser Onkel hat sich ins Gauntlet-inspirierte Labyrinth verkrochen.

Und jetzt wird es leider richtig unlustig. Sind die Schergen unseres Onkels besiegt, müssen wir durch eine Hand voll Labyrinthe um ihn zu vernichten. Dooferweise ist der sichtbare Bereich so winzig, dass es schwierig ist die Übersicht zu behalten. Das macht dann auch der beeindruckende „Bilderrahmen“ nicht besser. Hat man einen Abschnitt hinter sich gebracht, stellt sich unser Onkel in mehr oder weniger mutierter Form entgegen. Wer nun denkt, dass wir gegen ihn einen Schwertkampf führen, weit gefehlt! Unser Schwert kann plötzlich Feuerbälle schießen! Warum weiß keiner. Auch wird nicht erklärt, warum unser Onkel mal ein Raupenmutant und mal ein Doom-Totenkopf ist. Auch kämpfen wir in diesen Zwischenrunden nicht direkt gegen den Onkel, sondern müssen Fledermäuse, Sterne und Mutantenbälle abschießen, die nichts besseres zu tun haben, als auf uns zu kacken – Toilet Kids lässt grüßen!

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Hoffen wir mal, dass unser Vater wenig Ähnlichkeit mit unserem Onkel hatte.

Das Perfide an diesem Abschnitt ist, dass unser Energiebalken nie aufgefüllt wird, unser Eisenhans aber genau wie E.T. schon beim Laufen Energie verliert. Leider wurden die Labyrinthe dazu benutzt, die Spieldauer künstlich zu strecken und den Schwierigkeitsgrad ins Frustrierende zu treiben. Noch dazu ist es besonders beim Endboss unmöglich, nicht von den Geschoßen getroffen zu werden. So kann es leicht passieren, dass der Endgegner unmöglich zu schaffen ist, da man über zu wenig Energie verfügt – also zurück zum Anfang. Und ja, ich spreche aus Erfahrung. Schade, aus diesem Spiel hätte was werden können. Der Adventure-Abschnitt macht Laune und auch der Strategieabschnitt ist okay. Die Sache mit dem Labyrinth hätte sich Ubisoft aber definitiv sparen können, zumindest in dieser Form. Viel zu mühsam, frustrierend und vor allem langweilig ist die Rennerei. Es wirkt, als ob den Programmierern das Geld und/oder die Zeit ausgegangen ist.

 


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Damals:
Die Grafik und vor Allem die Musik haben mich beeindruckt. Weit kam ich allerdings nicht, denn beim Armdrücken stürzte das Spiel ab, da wohl die Diskette defekt war. Auch die Ritterduelle machten mir schwer zu schaffen.

Heute:

Ja, Grafik und die Musik beeindrucken mich auch noch heute. Leider gibts nur drei Musikstücke, was aber nicht weiter schlimm ist. Die Duelle waren überhaupt kein Problem mehr – keine Ahnung warum ich daran früher scheiterte. Leider zerstören die Labyrinthe des letzten Abschnittes von Iron Lord den kompletten Spielespaß. Schade!
Die VHS zum Spiel
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