Wollt ihr mehr Infos zu E.T. als hier zu finden sind? Dann ab zur Podcastepisode, die ihr hier findet!
Ist E.T. wirklich das schlechteste Spiel aller Zeiten? Hat es Mitschuld am Videospielecrash Anfang der 80er? Kann es sein, dass diese Spiel sogar schlechter als Pit-Fighter ist? Sehen wir uns das Ganze einmal genauer an.
Ich habe E.T. – The Extra-Terrestrial erst im Zuge der Recherche zu diesem Artikel erstmalig gespielt, somit hatte ich keine Ahnung, auf was ich mich da eingelassen habe. Um mir die Überraschung nicht zu verderben, habe ich vor der ersten Partie keinerlei Vorinformationen eingeholt.
Wie sich bald herausstellte, war das nicht die klügste Entscheidung, denn die “erste Partie” brach ich nach kurzer Zeit wieder ab. Da ich weder wusste was ich zu tun habe, noch was die kryptischen Symbole am oberen Bildschirmrand bedeuteten, habe ich dann doch lieber die Anleitung zu Rate gezogen…
Hör auf zu schubsen, Schubsi!
Der arme E.T. wird mit einem Raumschiff, welches eher einem rosa Lift gleicht, auf der Erde ausgesetzt – mit der Aufgabe 3 Telefonteile zu sammeln um sich dann wieder abholen zu lassen. Auch Süßigkeiten können gesammelt werden, denn die bringen Lebenskraft wenn sie gegessen werden (was E.T. aus unerklärlichen Gründen nur an bestimmten Stellen kann) oder auch Punkte , sofern sie an Elliott abgeliefert werden (Schutzgeld?). E.T. startet mit 9999 Lebenspunkten, welche sich durch jede (wirklich JEDE) Aktion dezimieren. Die wirren Symbole in der pinken Leiste sind E.T.´s “Fähigkeiten”, wie zum Beispiel Teleportieren, Süßigkeiten essen (wtf?) und Gegner nach Hause schicken.
Apropos Gegner: Je nach Schwierigkeitsgrad wird E.T. von einem FBI Agenten (welcher wie der Parkranger aus Yogi-Bär aussieht) und/oder einem Wissenschaftler verfolgt. Der Agent nimmt uns Telefonteile weg, der Wissenschaftler verschleppt uns in ein Labor, welches praktischerweise in unmittelbarer Nachbarschaft vom FBI Quartier und Elliotts Heim ist. Aus dem Hochsicherheitslabor entkommt man indem man einfach wieder hinausspaziert…
Er ist ein Weltraummann
So viel zu den Grundlagen – zumindest fast, denn eine Kleinigkeit fehlt noch: Wo gibts denn die Telefonteile? Diese Teile sind in den Löchern einer Kraterlandschaft versteckt, welche aus unglaublichen 4 Bildschirmen besteht. Glücklicherweise hat E.T. eine Telefondetektor-Fähigkeit (?-Symbol), durch welche angezeigt wird, in welchem Loch des aktuellen Bildschirmes ein Teil steckt. Technisch herausragend wechselt E.T. – The Extra-Terrestrial beim Betreten eines Loches von der Vogelperspektive in die Seitenansicht. So kommt schön zur Geltung, dass E.T. sich nun in einem tiefen Loch befindet.Da E.T. weder springen noch klettern kann stellt sich der Spieler jetzt unweigerlich die Frage, wie man aus dem Loch nun wieder herauskommt.
Nun haben wir zwar kein Fahrrad dabei um wieder aus dem Loch zu fliegen, aber das macht Nichts. E.T. braucht gar kein Fahrrad – er streckt seinen Hals und schwebt ohne Hilfsmittel aus dem Loch…
Nach Hause Telefonieren
Was tun, wenn alle 3 Teile gesammelt sind? Natürlich nach Hause telefonieren! Das kann
allerdings nur an einem bestimmten Punkt erfolgen – wahrscheinlich hat unser Alien nur dort Empfang. Nach getätigtem Hilferuf muss E.T. nun wieder in den Wald (Anfangsbildschirm) laufen, den Landepunkt suchen und warten, bis er von der rosa Tardis abgeholt wird – fertig!
Da eine Partie ist recht kurz und der gegnerlose Spielmodus recht schnell “durchgespielt” ist, wird dieser recht schnell langweilig. Der Spielmodus mit den beiden Gegnern ist dafür umso anspruchsvoller, jedoch trotzdem durchaus schaffbar. E.T. verliert zwar permanent Lebenspunkte, allerdings spendiert uns Elliott nochmal 1500 Punkte wenn E.T. temporär tot ist. Erst wenn Elliott dies 3 mal gemacht hat, ist das Spiel endgültig vorbei. Sollte man durch Glück in einem der Löcher eine verwelkte Blume finden, kann diese wiederbelebt werden, wodurch im Gegenzug Elliott noch ein viertes Mal vorbeikommt um uns zu reanimieren.
Sogar 2 Easter-Eggs haben es ins Spiel geschafft, denn sowohl Yar, als auch Indiana Jones sind in E.T.-The Extra-Terrestrial vertreten. Ja, das im linken Bild ist Indiana Jones…
Grundsätzlich ist E.T. keine Katastrophe von biblischem Ausmaß, welche zurecht in der Wüste verscharrt wurde. Es gibt natürlich bessere Spiele als E.T., allerdings wurden meine Erwartungen, ein sagenhaft schlechtes Spiel zu “testen” nicht erfüllt. Es gibt unmengen schlechterer Spiele, welche den Hohn, den E.T. ernten musste, eher verdient haben. Designentscheidungen wie die Kraterlandschaft zwischen Stadt und Wald oder der schwebende E.T. sind zwar etwas obskur, aber ich habe schon bedenklichere Erzeugnisse menschlicher Intelligenz erlebt. Der einfachste Schwierigkeitsgrad hat den Wiederspielwert eines Rubbelloses, dafür verführt der härteste Schwierigkeitsgrad gerne zu noch einer Partie. Ich hatte durchaus Spaß und bin mir sicher, dass ich E.T. nochmal spielen werde. Warum? Weil ich es nicht auf mir sitzen lassen kann, dass ich den “schweren” Modus nicht geschafft habe.
Schon aufgrund der Historie muss man E.T. – The Extra-Terrestrial gespielt haben und ich habe diese Bildungslücke für Retropixels schließen dürfen.
Alles Quatsch, E.T. ist nicht das schlechteste Spiel aller Zeiten. Natürlich ist dieser Blödsinn nur von den Medien hochgeschrieben worden. Insofern macht Deine Schlussfolgerung absolut Sinn: jeder sollte es einmal angespielt oder zumindest angesehen haben.
Ruhe in Frieden kleiner E.T. 😉