670DE322 8B80 4988 A7E1 15F33BDACFC5 e1535230426815Wicky, wicky, wild, wild west – wieder ein Adventure auf dem C64, aber ein echter Klassiker. Es verschlägt uns in eine weitaus modernere Zeitepoche als in Iron Lord, nämlich in den wilden Westen. Wir wechseln also von einer Welt voll Gewalt und Rittern in eine Welt voll…. Gewalt und Cowboys. Es handelt sich natürlich um Law of the West, Ladys and Gentlemen. Diesmal also ein Original von Accolade und kein dreister Klon, wie das schon behandelte „On the Moon„. Law of the West schließt das #C64Month auf Retropixels ab, also gibts demnächst wieder eine größere Variation an Systemen – versprochen!

Die „Story“ ist recht schnell erzählt: Als Sheriff von Gold Gulch sollt ihr für Ordnung sorgen und nebenbei den Tag überleben. Also reinigt eure Colts, steckt euch den Stern an und macht euren Abzugfinger locker für Law of the West – dem Red Dead Redemption der Videospiel-Steinzeit! 


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Können wir nicht einfach darüber reden?

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Den meisten Duellen kann man mit den richtigen Worten geschickt aus dem Weg gehen.

Solltet ihr Law of the West noch nicht kennen und nun einen Shooter wie zum Beispiel Outlaw erwarten, liegt ihr falsch. In diesem Fall müsst ihr ohnehin den kompletten Artikel mit einem Lötkolben auf eine Holzplatte schreiben und anschließend auswendig lernen. Wie sehr viele Spiele zu dieser Zeit war auch Law of the West ein eher außergewöhnlicher Titel. Damals traute man sich noch mehr, allerdings waren auch die Ansprüche nicht allzu hoch – wir hatten ja damals nix. Ich denke „Adventure mit Action-Elementen“ würde Law of the West noch am besten beschreiben, aber wie genau sah das aus?

Das Spiel präsentiert unser Alter-Ego in… sagen wir mal… moderner 3rd Person Perspektive bildschirmfüllend in vier unterschiedlichen Locations, wobei es insgesamt 11 Szenarien (plus 6 Bonus-Schusswechsel) zu überleben gilt. Ihr sollt jedoch nicht einfach wild herumschießen und jeden gleich den Kopf wegblasen (auch wenn dieser „Lösungsweg“ möglich ist), sondern erst einmal mit den Personen sprechen. Nur so bekommt ihr Hinweise, wo die Daltons oder eine andere Gang als nächstes zuschlagen werden. Nebenbei könnt ihr mit geschickten Worten Schusswechsel aus dem Weg gehen und/oder bei der Damenwelt punkten.


Die Katze voll Blei

Jeder Character wird mit einer individuellen Musik einbegleitet und eröffnet den Dialog. Ob ihr nun nett und höflich, oder aber rüde und unfreundlich reagiert bleibt ganz euch überlassen. Überlegt euch aber gut, welche der vier Antwortmöglichkeiten ihr wählt, denn dies kann im späteren Verlauf des Spiels über Leben und Tod entscheiden! So kann es sein, dass ein Bösewicht zwar augenscheinlich von dannen zieht und dann doch mit gezogenem Schießeisen zurückkommt, eine Dame uns versucht zu erschießen anstatt uns zu daten oder der Doc etwas Anderes zu tun hat, als uns das Leben zu retten. Sollten Worte einmal doch nicht genügen, könnt ihr auch einfach eure Susi, Sarah Jane, oder wie auch immer ihr eure Waffe nennt, sprechen lassen. Aber vorsicht: Erst schießen, nachdem euer Gegenüber gezogen hat!

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Miss Rose betreibt den lokalen Saloon und kann echt böse werden, wenn man das Falsche zu ihr sagt.
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Einfach die Leute wegballern ist zwar einfach, bringt aber keine Punkte.

Der voreilige Schuss zwischen die Augen wird mit einem „Aren´t you a little Trigger Happy?“ quittiert und bestraft uns mit Punkteabzug. Und einem Weird Al Yankovic Ohrwurm. Solltet ihr aber zu langsam sein dürft ihr euch nicht wundern, wenn eure Gegner das Feuer eröffnen. Werdet ihr getroffen könnt ihr nur hoffen, dass ihr beim Doktor ein Stein im Brett habt, ansonsten ist er nicht da, zu betrunken oder verweigert einfach die Behandlung. Doof, denn das hat einen akuten Anfall von Tod zur Folge.


Die Sache mit dem Sonnenuntergang

Nun wäre der wilde Westen nur halb so wild, wenn es gar keine Schießereien gäbe. So stecken uns bestimmte Personen, wie zum Beispiel Miss April oder Little Willie (die kleine Mistkröte), wo das nächste Verbrechen passieren wird und – schwupps – sind wir auch schon da. Hier wird nicht lange gefackelt, sondern gleich vom verlängerten Arm des Gesetzes Gebrauch gemacht. Nun geht auch einmal der schönste Tag im wilden Westen zu ende, was bei Law of the West die Begegnung mit dem Kopfgeldjäger ist. Nun heißt es zurücklehnen, das endsequenzlose Ende genießen und die Highscores studieren. Richtig gelesen, es gibt kein richtiges Ende – was allerdings nur konsequent ist, denn schließlich gibts auch keine richtige Story. Dafür werden eure Erfolge im Detail aufgelistet. So wird genau aufgezählt, wie viele Verbrecher ihr erschossen oder verhaftet habt, wie oft ihr angeschossen wurdet, wie sehr ihr eure Autorität gewahrt und bei den Damen gepunktet habt. Allerdings wird die Anzahl der unschuldigen Todesopfer genauso angeprangert, wie die nicht vereitelten Verbrechen – was beides Punkteabzug zur Folge hat.
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Timewarp
Damals:
Law of the West habe ich immer wieder einmal in den Speicher meines C64 geladen. Ich habe zwar mangels Englischkenntnissen sicherlich mindestens die Hälfte der Dialoge nicht verstanden, aber das machte nichts. Dies war nicht das erste, und auch nicht das letzte Spiel welches ich spielte, ohne etwas zu verstehen.

Heute:

Auch heute spielt sich Law of the West erstaunlich gut. Die Ladezeiten sind zwar aus der Hölle, allerdings wird das Warten mit einer wirklich schicken Grafik und witzigen Dialogen belohnt. Auch wenn aufgrund der großen Anzahl der Antwortmöglichkeiten eine gewisse Abwechslung vorhanden ist hat man schnell raus, was das Gegenüber hören will. Der Wiederspielwert ist daher eher gering, außer man hat Spaß am herumexperimentieren.
Die VHS zum Spiel
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