Nein, Antstream ist keine Schule für Ameisen sondern ein Streamingdienst für Spiele. Nicht aber irgendwelche Spiele, sondern Retro-Spiele! Natürlich will man mehr bieten, als irgendeine schnöde Emulation, die jeder mit ein wenig googeln auf die Beine stellen kann. Da sich Antstream noch in der Closed Beta befindet und daher nicht jeder Zugriff hat, habe ich für euch mal das Wichtigste zusammengefasst.

Der Antstream Kickstarter war nicht nur erfolgreich, sondern erreichte sogar zwei Stretch-Goals. Und schon war ich knapp über 64 Euro ärmer. Das erste Kickstarterprojekt, welches ich je gebacked habe. Am 28. Mai 2019 kommen alle „Tier 3 Backer“ in den Genuss der closed Beta – pünktlich um 19 Uhr unserer Zeit geht es los. Aber was kann der Antstream Dienst überhaupt?

Die Spiele

Zu Beginn sind 400 Spiele verfügbar, mehr sollen folgen. Nicht nur, dass immer wieder neue Lizenzen erworben werden, hat das Antstream-Team noch 1000 in der Hinterhand, um die Spieler mit neuem Futter zu versorgen. Zugegeben sind die Spiele SEHR Retro und recht 8-Bit lastig. Das macht mir als eingefleischten 8-Bit Fan allerdings überhaupt Nichts aus 😉

Schon vor dem Start der Closed Beta hat das Antstream Team auf Discord fleissig Requests für neue Spiele gesammelt. Die Herausforderung ist nun einmal herauszufinden, wer der aktuelle Rechteinhaber ist und in Folge die Lizenzen auszuverhandeln. Da das Antstream-Team wenig interessiert daran ist, ständig das Spieleangebot zu ändern, ist man primär auf Dauerlizenzen aus. Am Ende hat jedoch trotzdem der Rechteinhaber das letzte Wort. Viele der Spiele sind übrigens nicht nur für ein System, sondern gleich für mehrere verfügbar!

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Die Technik

Wie der Name Streamingdienst schon vermuten lässt, werden keine Spiele heruntergeladen. Über den Client wird das Spiel gestartet, die Eingaben an den Server gesendet und nur das Bild gestreamt. Um Bandbreite zu sparen in Originalauflösung. Man kann sich vorstellen, dass ein 320 x 200 Pixel Video eines C64 wesentlich weniger Datenvolumen als ein Film in HD schluckt. Angedacht ist die Implementierung eines (überspringbaren) Ladezyklus. Finde ich cool, denn es macht einfach einen Unterschied wenn Wizball einfach da ist, oder wenn der C64 Bildschirm inklusive Ladekomanndo erscheint.

Gesteuert wird über Tastatur oder Gamepad. Empfohlen wird mangels Erfahrung mit anderen Gamepads das XBox One Gamepad. Ich werde mal meine Pads durchprobieren wenn der Early Access startet 😉

Der Client

Der Client ist recht hübsch. Unterteilt in die unterschiedlichen Systeme könnt zwischen den jeweiligen Spielelisten umschalten. Zusätzlich werden neben dem Cover und einem Screenshot weitere Informationen wie Erscheinungsjahr, Publisher, Genre, Challenge (mehr dazu später) und natürlich eine Kurzbeschreibung angezeigt. 

Ihr habt die C64 Version von California Games gespielt und wollt zum Vergleich die Amiga oder Mega Drive Version spielen? Kein Problem, denn per Knopfdruck im Spieleinfo-Screen könnt ihr nach der C64 Session die Amiga Session starten. Ebenfalls findet ihr hier empfohlene (ähnliche) Spiele um weiter die Spielelandschaft zu erforschen. Um nicht permanent durch die Liste scrollen zu müssen um ein Lieblingstitel zu spielen, gibt es natürlich eine obligatorische Favoritenliste.

Verfügbar ist der Antstream Client erst einmal für Windows, Mac, XBox One und Fire TV. Ein PS4 Client soll demnächst folgen. Ebenfalls haben sie einen Switch-Client auf der Roadmap, allerdings ist dieser noch in weiter Ferne.

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Challenges?

Damit mehr Spiel ins Spiel kommt, sind viele Spiele mit Challenges ausgestattet. Alle einfachen Challenges sind out of the Box gleich einmal freigeschaltet, für die schwierigeren Challenges werden Kristalle zur Freischaltung benötigt. Keine Sorge, hier geht es weniger um Mikrotransaktionen, sondern um die Entdeckung neuer Spiele. Kristalle werden nämlich neben simplen einloggen durch das Schaffen einfacherer Challenges und Achivements erspielt. Schwierigere Challenges bringen mehr Kristalle.

Ganz mutige können aus der „Solo-Challenge“ eine „Player-Challenge“ machen und einen anderen Antstream-User herausfordern. Hier sind die Kristalle der jeweiligen Challenge der Einsatz, der Gewinner bekommt den Pot. Sieben Wochen haben die Kontrahenten Zeit, einen Highscore aufzustellen.

Auch ein Rangsystem wurde implementiert. Jeder Antstream-User bekommt durch gemeisterte Challenges und Achivements Erfahrungspunkte um einen Rang aufzusteigen. Ist allerdings einfach nur eine Prestigesache.

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Going Social?

Naja, nicht so ganz. Ihr könnt Usern folgen und deren Stats einsehen. Ebenfalls könnt ihr Sie zu Challenges herausfordern. Die einzige Anbindung, welche derzeit verfügbar ist, ist Facebook (pfui). Ich hoffe, dass hier noch nachgebessert wird. Generische Tweets a la „Retropixel has mastered the XY Challenge in Game Z #Antstream“ werden es hoffentlich nicht. 

Nun, dies sind mal die Daten, welche ich euch liefern kann. Erfragt habe ich sicherlich mehr, nur hatte ich nicht die geniale Eingebung, notizen zu machen. Und den Discord-Chatverlauf bis oben hin durchzuscrollen und zu filtern dauert ewig. Ob Antstream das hält, was versprochen wurde, wird sich bald zeigen. Zumindest was die Eingabeverzögerung angeht. Wenn das Team weiterhin so bemüht ist wie vor dem Launch, wenn regelmäßig neue Spiele dazukommen, wenn die Technik mitspielt und die Communityfunktionen erweitert werden, dann kann daraus etwas werden. Ich bin diesbezüglich einmal recht optimistisch. Der nächste Beitrag ist dann schon ein Hands On – Stay Tuned!

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