Einst sagte Jemand allen Ernstes,
mich zu beleidigen war ihm fernstes,
dass Retropixel, der Honk, der kleine,
verzichten soll auf seine Reime.
Die sind nicht gut und auch nicht lustig,
auch dass er schimpft ist nicht so gustig.
So fies und gemein dass die Englein weinen,
das hat kein Spiel verdient, so möchte man meinen.
Wie du liest reime ich, drum werd ich es wagen,
bei diesem #VidGra nur Gutes zu sagen.
Ich versteck meinen Hyde im hintesten Winkel,
und lass ihn nicht raus, den schimpfenden Pinkel.
Hoffentlich kann ich ihn wegsperrn die ganze Zeit,
während ich schreibe von Dr. Jekyll and Mr. Hyde.
Bilder des Schreckens
Natürlich kommt man an Dr. Jekyll and Mr. Hyde nicht vorbei, ohne das eindrucksvolle Cover zu erwähnen. Durch die geniale Mischung aus Batmans Two-Face und Oz´Hexe des Westens (oder wars die des Osten?) kann der Spieler diesen Titel gar nicht übersehen. Das qualitativ hochwertige Artwork, von dem jeder Tele5 Spielfilm nur träumen kann, zieht auch aufgrund der verspielten Farbgebung sofort jeden in seinen Bann.
Mit “Battle Demons with Hydes Psycho Wave” verspricht die Front des Covers nicht zu viel. Da der Spieler nur einen Teil der Spielzeit als Hyde spielt, darf sich der Inhaber von diesem galaktisch genialen Genremix auf weitaus mehr freuen – nämlich auf den mit einem Kampfstock bewaffneten Dr. Henry Jekyll!
Kein Spaziergang
Dr. Jekyll ist am Weg zu seiner Hochzeit, allerdings scheint heute Einiges schief zu laufen. Er wird das Gefühl nicht los, dass ihm Alles und Jeder an den Kragen will. Wird er rechtzeitig seine Braut erreichen, oder übernimmt sein böses alter Ego Mr. Hyde die Kontrolle?
Dr. Jekyll and Mr. Hyde ist wahrlich kein einfaches Spiel, und das ist auch gut so. Hier wird nicht nur Herausforderung groß geschrieben. Durch den gehobenen Schwierigkeitsgrad, nicht zuletzt aufgrund des unvorhersehbaren Verhaltens der ausgeklügelten KI, wird jedes Spiel ein Abenteuer. Das scheinbar zufällige Erscheinen der Gegner sorgt dafür, das keine Partie der vorherigen gleicht. Böse Zungen behaupten, dass den sechs Leveln jeder Funken Spieldesign fehlt. Ich sage, das dies vollkommener Schwachsinn ist. Die Platzierung jedes einzelnen Pixel ist bis ins letzte Detail durchdacht. Das vermischen der Levels gegenüber der japanischen Version zeugt von höchster Flexibilität und Detailverliebtheit.
Hello, my name is Mr. Hyde
Den zweiten Teil des Gameplays nimmt Jekylls dunkle Seite Mr. Edward Hyde ein. Ist Jekyll aufgrund der Einwirkung diabohlischer Energie zu verärgert, verwanndedlt er sich in dem böhsen Hyde, edr acton hnzpfmpf .s..a.eeer…..
Ach wem will er da eigentlich verarschen? Dieses Spiel ist purer Mist. Angefangen vom lächerlichen Cover, welches einem Cross-Over aus Geschichten aus der Gruft und Eerie Indiana entsprungen sein könnte, bis zum letzten verschwendeten Bit des Cartridges. Dr. Jekyll ist am Weg zu seiner Hochzeit und alles, wirklich alles was sich bewegt, will ihn töten oder einfach nur nerven. Hätte er mal das Ganze in seine Wohnung verlegen sollen – wäre wohl besser gewesen. Die Grafik ist zwar nicht abgrundtief grottig, aber eines NES Spiels aus dem Jahre 1988 nicht würdig. Auch die Soundeffekte ähneln eher dem Geräusch eines toten Gürteltiers, welches ständig auf eine Lacke Erbrochenes geschlagen wird. Einzig bemerkenswert ist die für einen NES Titel hohe Anzahl an dargestellten Kreuzen.
The Stick
Also starten wir einmal dieses desaströs dämliche Daumenkino dilletantischer Datenkunst und bewegen den spektakulär schlabbrig steuerbaren Jekyll durch das erste Level. Zwar wimmelt es nur so von Gegnern, aber glücklicherweise hat er seinen Stock dabei – sollte man denken. Unser Held kann damit wie ein wildgewordener Rentner zustupsen, nur bringt dies original gar Nichts. Gerade mal Bienen (ja, richtig gelesen) lassen sich dadurch beeindrucken. Also bleibt uns nichts Anderes übrig als den Gegnern auszuweichen oder sie zu überspringen. Um das legendär leidenschaftslose Leveldesign abzurunden kommt Jekyll oft genug in Situationen, in welchen eine Kollision unvermeidbar ist. Können die ersten Level noch mehr oder weniger in einem Zug durchlaufen werden, mutiert das Spiel plötzlich zu einen riesen Klumpen unzumutbar unfairen üblen Urinstein.
Friedliche Gedanken
Das Schlimmste an Dr. Jekyll and Mr. Hyde ist, dass… dass… d-d-dass die perfekte Aufmachung des automatisch scrollenden Mr. Hyde-Teils so unterbewertet wurde. Dieses geniale Spiel fusioniert den Platformer-Jekyll mit dem Side-Scroller-Hyde! Nicht nur, dass hier schreckliche Dämonen auf euch warten, welche durch ihre genial einfache Darstellung noch furchteinflößender wirken, könnt ihr endlich die langersehnte, alles zerstörende Psycho-Wave einsetzen – ein Augenschmaus! Zusätzlich wurden unzählige, unterschwellige Statements verbaut. Zum Beispiel hat es einen guten Grund, warum Hyde stirbt, wenn er Dr. Jekylls Mutationspunkt erreicht – das Böse kann das Gute nämlich nie überholen!
Abschließend kann ich nicht genug hervorheben, dass mir gefällt wie die Verantwortlichen von Dr. Jekyll and Mr. Hyde das Wesentliche in Szene gesetzte haben. Musik und Grafik werden vollkommen überbewertet. Ideal für Anfänger im Jekyll-Modus: Das Merken, welcher Angriff welchen Gegner schlägt fällt weg, da der einzige Angriff nur einen Typ Widersacher schädigt. Auch die Trägheit des menschlichen Körpers wurde berücksichtigt – physik as its best! Besorgt euch diesen Titel und ihr werdet nichts Anderes mehr Spielen wollen!
…..Und die Moral von der Geschicht: Den Hyde verstecken bringt sichs nicht.