Wir schreiben das Jahr 1995. Ich habe mich schon in die PC Welt eingefunden und besuche eine Videospielemesse! Zu dieser Zeit war dies schon etwas Besonderes, denn in Wien gab es so Etwas überhaupt nicht.Meines Wissens fand diese Messe – die Megagames – nur ein einziges Mal statt. Was dies mit dem Thema zu tun hat? Hier wurde das Spiel gekauft! Bioforge, meine Damen und Herren fand hier einen neuen Besitzer – allerdings nicht mich. Mein pubertierendes, 14-jähriges Ich kaufte sich lieber Knights of Xentar. Ist auch ein lustiges Spiel und vielleicht schreibe ich auch einmal über dieses JRPG – allerdings nicht heute.
Nun, leihweise kam ich trotzdem in den Genuss und heutzutage ist das Spielen von Bioforge gog sei dank kein Problem mehr. Für damalige Verhältnisse ein nettes Stück Software, da hat sich unser biomechanischer Protagonist alle sechs Finger abschlecken können.
Patient muss liegen bleiben – Heilung erforderlich
Bioforge ist ein Action Adventure aus dem Hause Origin und spielt in einer fernen Zukunft. Der böse Doktor Mastaba, dieser Kurpfuscher, hat uns entführt und unseren Körper kybernetisch modifiziert. Und warum? Weil der durchgeknallte Doc einer Sekte angehört und mit diesen Body-Mods ein neues Zeitalter der Evolution einleiten will. Alles hat er an uns modifiziert, bis auf ein Teil. Und das hat er gleich ganz weg gelassen, wodurch wir genital gesehen eine Mischung aus Ken und Ötzi sind. Gefragt hat er uns nicht und darum sind wir ziemlich angefressen.
Wir wachen nach erfolgter OP in unserer Zelle auf, woraufhin uns ein Heilungs-Bot begrüßt. Hier startet unser Abenteuer.
Pixeliger Fortschritt
In alter Alone in the Dark (oder Resident Evil) Manier bewegen wir unsere Robocop-Kopie aus der 3rd-Person-Perspektive über vorgerenderte Hintergründe. Da 1995 PCs nun nicht die stärksten waren und 3D Beschleunigerkarten erst ein Jahr später vorgestellt wurden, „beglückt“ uns Bioforge mit Polygonen in einer Auflösung von 320×200 Pixeln. Ein Augenschmaus. Die Hintergründe und 3D-Figuren sind allerdings schön gestaltet und haben, soweit es möglich ist, einen hohen Detailgrad. So wurde unser Held mit einem Schadensmodell ausgestattet. Je mehr Schaden er nimmt, umso mehr blutet er. Aber nicht nur das: Schaden wirkt sich ebenfalls auf unsere Mobilität aus. Dies kann sogar so weit gehen, dass wir beim Versuch zu laufen auf die Schnauze fallen, da wir zu stark beschädigt sind. Die für ein Adventure eher spärlich gesäten Dialoge und Zwischensequenzen sind solide vertont – auch in der deutschen Version, denn da hat man sich Profis geangelt, was nicht so selbstverständlich ist.
Fortsetzung folgt. Nicht.
Und so boxen wir uns durch das Areal, lösen das ein oder andere Rätsel, blasen einem Riesenmonster den Schädel weg und hetzen uns duch Zeitaufgaben.
Der glänzende Metallhintern des Protagonisten kann aber leider nicht kaschieren, dass Bioforge auch den ein oder anderen, teils gravierenden, Mangel aufweist. Die Steuerung ist zum Haare raufen. Wer sich über die Panzersteuerung von Resident Evil beschwert, soll mal eine Runde Bioforge spielen. Ebenfalls sind manche Passagen nur durch Ausprobieren zu lösen, was recht unschön ist. Das Schlimmste jedoch ist, dass es bei Bioforge keinen Höhepunkt gibt. Das Spiel ist einfach aus. Kein Bosskampf, kein Mastaba, nix! Wirklich ernüchternd. Grund hierfür ist, dass Bioforge ürsprünglich als „Interactive Movie“ Reihe ausgelegt war, es sich aber nicht wirklich gut verkauft hat. Mehr Action und eine größere Welt hätten dem Spiel sicherlich gut getan. Ebenfalls gibt es leider sehr wenig zu erforschen. Zieht man die Logbücher ab, gibt es in Bioforge gerade mal eine Hand voll Gegenstände zu entdecken. Das kommt davon, wenn die ganze Energie in die Präsentation gebuttert wird.
Ich habe mich zwar nicht geärgert, Bioforge nicht gekauft zu haben, aber neidisch war ich schon. Ich habs sogar fast durchgespielt, aber ich war zu doof die Batterie in das Raumschiff zu setzen. Wahrscheinlich weil ich die falsche Batterie mit hatte…
Heute:
Nein, Bioforge gewinnt keinen Blumentopf. Die Stelle mit der Bombe, bei welcher der Counter fix an einer bestimmten Stelle auf 20 sprang, trieb mich zur Weißglut. Die Steuerung geht so, sofern man den Ziffernblock nur für den Kampf und nicht für die Bewegung verwendet. Für ein Mal durchspielen ist es ein nettes Spiel, sofern es im Sale war. Mehr aber ach nicht. Zu langweilig ist das Spielgeschehen. Schade.
Ich habe auch vor einer Weile mit Bioforge angefangen, ich bin bis etwa zu der Stelle gekommen, wo man dieses Vieh einfrieren muss. Ich hatte auch echt vor weiter zu spielen, aber jetzt weiß ich auch nicht, klingt eher als ob ich die Zeit lieber in ein anderes Spiel investieren sollte.
Da hast du aber nicht weit gespielt 😉
Beim Dino reicht es nicht aus, ihn auf das „Bullauge“ am Boden zu locken. Er muss auch ein wenig bearbeitet werden, damit er k.o. drauf liegen bleibt. Kannst du ruhig nochmal anspielen, wenn du’s schon hast – für ein Mal durchspielen ist’s ok. Wenn man oft speichert ist das auch rasch erledigt, da Bioforge nicht gerade lang ist.
Mal schauen. So viel Spiel, so wenig Zeit…